Wenn mich jemand fragt: „Wie wirst du gesund von deiner psychischen Erkrankung?“
Antworte ich: „durch Bewegung.“
Ich ernte da oft fragende Blicke.
Wenn ich die sehe, sage ich: „Ja, wenn du mal zu Fuss von Österreich nach Südspanien gehst - so wie ich es gemacht habe - verstehst du warum.“
Ich versuche so meine Begeisterung für das Gehen anderen Betroffenen - Seelisch wie körperlich - nahe zu bringen.
Oft merke ich aber wie schwer sich das gegenüber genau mit diesem Thema tut.
Ich habe selbst bei mir gemerkt, dass alles ein Prozess ist.
Natürlich - gleich von Österreich bis Südspanien zu gehen überfordert viele.
„Das ist ja voll weit!!!“ ????
Jede weite Strecke beginnt mit dem ersten Schritt.
und bei so einer langen Strecke ist nicht wichtig wie schnell man vorankommt, sondern man geht jeden Tag soweit man kommt - und das ist OK so.
Man geht aber jeden Tag in dieselbe Richtung.
Und irgendwann ist man dort, wo man hin will.
Im Alltag kann dies ein Projekt / eine Aufgabe sein, die im Moment unlösbar scheint.
Aber gerade diese Aufgaben sind die, die erst mit der Zeit lösbar werden.
Denn mit der Zeit finden sich Lösungen, die Sinn machen.
Ich hoffe mit diesen Worten einigen von euch geholfen zu haben.
Bon Camino
Josef Emmerich Ganser