"Lebende Bücher" erzählen: Oana Iusco im Interview

Viele Stolpersteine auf dem Genesungsweg

Aus unserer Reihe "Lebende Bücher erzählen" gibt uns Oana Iusco wertvolle Einblicke in ihren Recovery Weg und sagt uns, dass es viele Stolpersteine auf dem Gesundungsweg gegeben hat und die Krise für sie genauso positive Aspekte hat. Oana Iusco wird als "Lebendes Buch" bei der Auftaktveranstaltung "Living Library" am 5. Mai in Wien dabei sein.

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Redaktion: Du hast dich bereit erklärt als „Lebendes Buch“ an der Auftaktveranstaltung zur „Living Library“ von der IDEE Austria mitzuwirken. Was hat Dich dazu bewogen?

Oana Iusco: Ich war an einer Teilnahme äußerst interessiert, da ich vor Jahren mal als „Bibliotheksbesucherin“ bei einer „Living Library Ausstellung“ war und das hat mich damals begeistert. Ich habe mich durch das Erfahrungswissen der „Bücher“ damals so bereichert gefühlt, wo ich bis heute nicht den Eindruck habe, dass ich es von wo anders hätte bekommen können.

Redaktion: Du hast einen Weg aus der psychischen Krise gefunden und es geht Dir mittlerweile wieder gut. Kannst Du uns einen kleinen Einblick geben, was die Besucherin bzw. den Besucher erwartet?

Oana Iusco: Die Besucher erwartet ein Bericht von einem nicht geradlinigen Recovery mit Schlüsselerlebnissen, mit sehr schwierigen, existenziell-bedrohlichen Erfahrungen, aber auch mit Resilienz und Hoffnung. Sowie spannenden und lustigen Anekdoten eines kreativen und erfolgreichen Lebensentwurfs.

Redaktion: Welche Stolpersteine und Herausforderungen hat es auf deinem Weg gegeben?

Oana Iusco: Viele wie die Folgen von Trauma, Stigma, Selbststigma, sowie existenzielle Herausforderungen und unpassende Versorgung im Gesundheitssystem. Aber auch u.a., dass ich von Recovery als einen geradlinigen Prozess ausgegangen bin und kein Mitgefühl für mich hatte oder dass ich mich zu sehr von gesellschaftlichen Normen habe leiten lassen.

Redaktion: Inwieweit hat Dich die Krise verändert?

Oana Iusco: Es hat mich komplett verändert, soweit, dass ich sagen würde, dass es den Menschen vor der Krise nicht mehr gibt.

Redaktion: Gibt es auch positive Aspekte der Krise?

Auf jeden Fall es gibt sehr viele positive Aspekte. Durch mein Recovery aus der Krise habe ich so viele Skills erlernen können, ich war mutig und habe auch einen Weg zu meinem authentischen Selbst kennenlernen dürfen, sodass ich zum Schluss sehr dankbar für meinen Weg bin.

Redaktion: Würdest Du heute etwas anders machen?

Oana Iusco: Mit meinem heutigen Wissen würde ich wahrscheinlich nahezu alles anders machen, aber in Anbetracht des Wissens, welches ich damals hatte, habe ich mein Möglichstes getan und bin sehr stolz auf mich.

Redaktion: Was hat Dir auf deinem Genesungsweg geholfen bzw. gibt es eine Art Schlüsselerlebnis, ab da du dann wieder Kraft und Zuversicht schöpfen konntest?

Oana Iusco: Ja, es gab v.a. ein großes Schlüsselerlebnis aber auch mehrere kleine Schlüsselerlebnisse. Und es gab auch gute Freunde und Angehörige, sowie gute Fachleute und sogar hilfreiche Stimmen in meinem Kopf. Es gelang mir eine innere Hoffnung, Neugierde, Kreativität, sowie auch eine innere Kraft, die ich kaum erklären konnte, zu entwickeln.

Redaktion: Was ist Dir besonders wichtig? Was möchtest Du den Leuten mitgeben?

Oana Iusco: Hoffnung, Freude am Leben und eine gewisse Abenteuerlust und Neugierde, wenn das Leben schwieriger wird.

Readkation: Vielen Dank für das Interview.

Oana

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