Mag. Dr. Hans-Jörg Hofer
Die für das menschliche Wohlbefinden positive Auswirkung von Hunden und Katzen
Eine Studie der Universität Innsbruck im Fachbereich Neurowissenschaften und Allgemeine Psychologie unter der Leitung von Frau Professor Anett Schirmer mit 400 Proband:innen hat lt. Bericht des ORF (ORF.at) ergeben, dass sich unter anderem regelmäßiges Streicheln von Haustieren (Katzen, Hunden) positiv auf die menschliche Psyche bzw. das menschliche Wohlbefinden auswirken kann. Im Durchschnitt berührten die Teilnahmer:innen dieser Studie ihr jeweiliges Haustier 42 min/Tag, wobei auf der Empfindungsebene anzumerken wäre, dass die Größe der berührten Fellfläche eine wesentliche Rolle spielte hinsichtlich des erhobenen Effektes. (vgl. dazu ORF.at, 16.11.2025)
Für Menschen mit psychischen Belastungen, psychischen Erkrankungen und psychosozialen Behinderungen sind diese nunmehr wissenschaftlich bestätigten Effekte, die von Haustieren – zumindest von denen mit Fell! – ausgehen können, von Bedeutung und weisen darüber hinaus darauf hin, dass gerade Tiere – mit Fell? – in Zukunft in Therapien und bei anderen psychosozialen Interventionsformen eine größere und wichtigere Rolle spielen könnten. Tiere, vor allem Hunde und Katzen, könnten in diesem Sinne durchaus als Cotherapeuten zum Einsatz kommen und somit bei der Genese von psychischen Erkrankungen wie etwa Depressionen und Angststörungen einen wesentlichen Beitrag leisten.
Die stimmungsaufhellende Wirkung durch dem Menschen zugewandte Haustiere ist übrigens seit längerem bekannt und wird unter anderem bereits in einigen fortschrittlichen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie für Senior:innen in der Schweiz und außerhalb regelmäßig eingesetzt.
Zu Haustieren sind in diesem Zusammenhang allerdings auch einige Anmerkungen zu tätigen:
1. Das jeweilige Tier sollte vom Charakter und den Bedürfnissen her zu den Besitzer:innen passen. Ein Hund, der zum Beispiel zu groß und kaum zu bändigen ist, kann rasch zu Überforderungen seitens der Besitzer:innen
führen.
2. Tiere bedürfen wie alle Lebewesen der regelmäßigen Pflege und der Zuwendung. Sie bedeuten nicht nur Freude sondern auch eine gewisse Verpflichtung, sich um sie adäquat zu kümmern und die damit verbundenen Aufgaben bewerkstelligen zu können. Alles andere wäre Tierquälerei.
3. Ob und welches Haustier man/frau sich anschafft muss aus diesen Gründen vorher gut durchdacht und ausreichend geplant sein.
4. Einen wesentlichen Faktor bei der Anschaffung eines Haustiere spielen nicht zuletzt auch die Lebensumstände der Besitzer:innen, deren finanzielle Möglichkeiten sowie die Größe des zur Verfügung stehenden Wohnraumes. Immer wieder kann es auch zu Situationen kommen, in denen Haustiere etwas anderes bräuchten, als ihnen geboten wird.
5. Regelmäßige Kosten, die für Haustiere neben deren Ernährung anfallen, können zum Beispiel sein: Hundesteuer, regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen, Betreuung bei Abwesenheit etc. Auch dieser Faktor ist zu bedenken und in etwaige Überlegungen hinsichtlich der Anschaffung von Haustieren einzubeziehen.
6. Tiere sind generell kein Mittel zum Zweck oder handhabbare Gebrauchsgegenstände, sondern eigenständige Lebewesen mit je eigenen Bedürfnissen und Charakter. In Österreich wird hier vieles durch das Tierschutzgesetz geregelt und definiert. Dieses ist jedenfalls nicht zuletzt im Sinne des eigenen Hundes bzw. der eigenen Katze unbedingt einzuhalten.
Quellenverweis:
https://tirol.orf.at/stories/3330207/ (aufgerufen am 17.11.2025)