Elmar Kennerth, Vorsitzender bei IDEE Austria, und Generalsekretär Christopher Tupy haben ein Positionspapier veröffentlicht. Aus dem vorliegenden Papier heißt es:
Der Dachverband IDEE Austria, als Selbstvertretungs- und bundesweite Selbsthilfeorganisation von Menschen mit psychosozialen Behinderungen / psychischen Erkrankungen, begrüßt die anstehenden Verhandlungen über einen Sachleistungsgesamtvertrag zu klinisch-psychologischen Behandlungen.
Eine klinisch-psychologische Behandlung würde demnach denselben Stellenwert einnehmen wie eine psychotherapeutische Behandlung und künftig allen Betroffenen zur Verfügung stehen. Zwar gibt es seit Anfang des Jahres einen Kostenzuschuss für klinisch-psychologische Behandlungen, allerdings decke dieser nur rund ein Drittel der Kosten ab und ist deshalb für viele nicht leistbar. Ein wie von der IDEE Austria geforderter Sachleistungsgesamtvertrag für klinisch-psychologische Behandlungen wäre in finanzieller Hinsicht jedenfalls ein wichtiger Schritt zugunsten der Betroffenen.
Mit dieser Forderung steht die IDEE Austria keinesfalls alleine da, so auch der Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen (BÖP). Es dürfe nicht sein, "dass der finanzielle Status eines Menschen darüber entscheidet, ob er psychologische Hilfe erhält oder nicht! “, so die BÖP-Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Wimmer-Puchinger in einer eigenen Aussendung im April diesen Jahres.
Das vorliegende Positionspapier von IDEE Austria geht sogar einen Schritt weiter und fordert, dass die Behandlungsdauer vom Krankheitsbild und des Schweregrades abhängig gemacht werden müsse.
Ein Selbstbehalt solle - wenn überhaupt - erst ab einem bestimmten Zeitpunkt in Erwägung gezogen werden.