Vom 28.9. - 1.10. 2023 findet in Wien der 23. WPA World Congress of Psychiatry statt. Die WPA, der Weltverband für Psychiatrie, ist die weltweite Organisation der Psychiatrie, die 140 psychiatrische Gesellschaften in 120 Ländern vertritt und Kooperationen in der Psychiatrie fördert. Christopher Tupy vom Dachverband IDEE Austria ist Mitinitiator des im Kongress stattfindenen Symposiums „Euer Stigma, unsere Botschaft“ und wird selbst einen Vortrag halten, in welchem er mögliche Ansatzpunkte für Anti-Stigma Strategien auf unterschiedlichen Ebenen aufzeigt. Wir haben im Vorfeld mit ihm gesprochen.
Link zum WPA, dem Weltverband für Psychiatrie >>> https://wcp-congress.com/wcp23-auf-deutsch/
Redaktion: Christopher Tupy, du wirst beim Weltkongress für Psychiatrie die Entwicklung der nationalen Anti-Stigma Strategie in Österreich erläutern. Worauf darf man hier gespannt sein?
Christopher Tupy: Ich werde von den diskutierten Inhalten der Kompetenzgruppe Entstigmatisierung berichten. Und diese mit dem Bericht der Lancet-Commission zur Beendigung von Stigmatisierung und Diskriminierung bei psychischer Gesundheit vergleichen. Und einen Ausblick über die wahrscheinlich priorisierten Empfehlungen geben.
Redaktion: Du arbeitest selbst im Rahmen der Kompetenzgruppe Entstigmatisierung an der Entwicklung der Anti-Stigma Strategie mit. Wie hat das angefangen bzw. was hat sich bisher getan?
Christopher Tupy: Die Kompetenzgruppe Entstigmatisierung ist eine Maßnahme aus dem Gesundheitsziel 9 von Österreich, in der des Mental Health Ansatzes nach folgend, multiperspektivisch und unter zentraler Einbindung von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen, Empfehlungen erarbeitet werden, um die Stigmatisierung und Diskrimierung psychischer Erkrankungen zu reduzieren. 2018 wurde mit dem Prozess begonnen. Gleichzeitig dient die Kompenetzgruppe Entstigmatsierung als Drehscheibe für Projekte. Die bis jetzt daraus entstandenen Projekte bewirkten bereits viel Gutes.
Redaktion: Kann die Anti-Stigma Strategie etwas verändern? Was stimmt Dich optimistisch für die Zukunft?
Christopher Tupy: Vor allem, dass in der Umsetzung (d.h. von der Planung/Konzeptentwicklung bis zur Ausübung) der Empfehlungen Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen mitwirken, sehe ich als gutes mit- und füreinander für eine Veränderung in der Gesellschaft. Wie vorhin erwähnt, entstehen bereits Projekte aus der Kompetenzgruppe Entstigmatisierung. Veränderung findet bereits statt. Wichtig ist eine politisches Commitment, um langfristig das Ziel einer Gesellschaft frei von Stigmatisierung und Diskriminierung zu erreichen.
Nähere Infos zur Kompetenzgruppe Entstigmatisierung finden Sie hier: